Ausstellung „INNEN.ANSICHTEN“

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„INNEN.ANSICHTEN“ 

VERNISSAGE Do, 17.11.2022 19 Uhr

Gerhard Breindl ist während der Vernissage anwesend.

ERÖFFNUNGSTAGE
Fr 18.11.2022 – 16:00 – 20:00 Uhr
Sa 19.11.2022 – 10:30 – 16:00 Uhr
So 20.11.2022 – 10:30 – 16:00 Uhr

FINISSAGE Do 15.12.2022 18 Uhr
Gerhard Breindl ist während der Finissage anwesend.

AUSSTELLUNGSDAUER – Do 17.11. – Do 15.12.2022

Gerhard Breindl ist am Do 17.11., Sa 19.11., So 10.12. und Do 15.12.2022 in der Ausstellung anwesend.
@tummelplatzgalerie
Tummelplatz 4
4020 Linz
Die Wälder im Osten und Südosten Österreichs gehören zu Gerhard Breindl´s bevorzugten Wandergebieten. Es ist offensichtlich, dass sich bei seinen Erkundungen viele Möglichkeiten für interessante Aufnahmen ergeben. Die Aufmerksamkeit wurde oft auch von den meist unbeachteten Dingen angezogen. Immer wieder hat er auf seinen Streifzügen in den Wäldern kleinere und auch größere Holzlager entdeckt und dabei auch einige auffallende Motive photographiert.

So ist eine anfänglich kleine Sammlung von Bildern zu einem signifikanten Portfolio angewachsen.

Nur bei ganz genauem Hinsehen wird man die interessanten Zeichnungen an den Schnittstellen der Stämme überhaupt bemerken.
Es sind – leider – die kranken Stämme, die die schönsten Bilder hervorbringen. Vom Zufall und im Detail wenig nachvollziehbaren Bedingungen geleitet, entwickeln sich im Inneren der Stämme die unterschiedlichsten Motive. Manche sind klein und klar strukturiert, andere zerlaufen zu größeren Aquarell-artigen Flächen; manche bleiben in den Gelb- und Brauntönen des Holzes, andere addieren rote und blaue Farben.

Findige Leute haben aber auch für die „kranken“ Hölzer ökonomisch interessante Lösungen gefunden, füllen die in Mitleidenschaft gezogenen Teile mit Kunststoff und gewinnen dadurch gefragte Design-Elemente in der Einrichtung von Wohnungen und anderen Objekten.

Ein wenig Biologie: Geschaffen werden die Motive von parasitischen und saprophytischen Pilzen. Die Pilzsporen dringen vorwiegend über die Wurzeln in den Stamm vor, wo sie sich in unterschiedlichen Formen, abhängig von der Widerstandsfähigkeit der Bäume ausbreiten und langsam das Kernholz zersetzen. Leider beschleunigen die extremen Klimabedingungen, einerseits große anhaltende Hitze, andererseits umfangreiche Regenfälle und hohe Feuchtigkeit diese Prozesse und schädigen so den Baumbestand.

Mit ihrer „Arbeit“ schaffen die Pilze aber eine großartige Motivwelt. Das Festhalten in Photographien und die Präsentation in einer Ausstellung geben diesem Detail natürlicher Entwicklung eine öffentliche Bühne. Dabei entsteht gerade in diesem Fall eine besondere Qualität im Beziehungsdreieck zwischen Photograph, Motiv und Betrachter:Innen.

Es sind Bilder, die Möglichkeiten zum Weiterdenken und Reflektieren einräumen. Die Motive sprechen besonders die individuelle Phantasie an und lassen, beeinflusst durch Erfahrungen, Erlebnisse und eigene Assoziationen bei den Betrachter:Innen ganz unterschiedliche Interpretationen entstehen. So wird der Prozess der Entstehung eines Bildes von der Entdeckung und dem Festhalten tatsächlich erst in der Betrachtung und immer wieder neu und anders zu einem Ende gebracht, mit einer immer ganz eigenen Benennung.

Die Arbeiten ziehen hinein in das Innere, der für uns so bedeutenden und uns in so vielfältiger Weise berührenden Welt der Bäume und gewinnt so eine neue Sicht, eine neue Dimension eines Details unserer Welt.

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