Der fliegende Diamant – Mit seinem farbenprächtigen Gefieder gehört er zu den exotischsten Vögel in Europa.
Der schillernde Jäger
Der Eisvogel (Alcedo atthis), fliegender Edelstein, fliegender Diamant oder auch Kingfisher, wie er z.B in England genannt wird, begeistert nicht nur mit seiner Farbenpracht. Seine geschickte Art nach Fischen zu tauchen, sein blitzschneller, geradliniger Flug, die Balz und seine Revierkämpfe sind eindrucksvoll zu beobachten.
Einmalig und unverwechselbar ist sein Erscheinungsbild, es besteht praktisch keine Gefahr ihn mit einer anderen Vogelart zu verwechseln. Seine Oberseite, sowie der Oberkopf sind schillernd blau, wobei der Rücken heller ist als die Flügel. Die Unterseite ist rostrot bis rostbraun. Die Kehle ist kreideweiß und an den Halsseiten besitzt er jeweils einen weißen Fleck.
Der Sprung ins Wasser
So exotisch wie sein Aussehen, so exotisch ist auch seine Art Beute zu fangen. Von seiner Aussichtswarte meistens, ein bis zwei Meter über dem Wasser, aber auch bis zu fünf Meter, sucht er im Wasser nach kleinen Fischen. Hat er seine Beute erspäht, kann man sehr schön beobachten, wie sich seine Körperspannung erhöht, manchmal trippelt er mit seinen Füßen auf dem Ast hin und her.
Plötzlich schießt er wie ein Speer ins Wasser, um mit seinem Jagderfolg wieder zum Ansitz zurück zu fliegen. Mit kräftigen Hieben wird der Fisch gegen den Ast geschlagen um ihn zu töten oder zu betäuben, dann wird er gedreht und mit dem Kopf voran verschlungen. Neben Fischen ernährt sich der Eisvogel auch von Kaulquappen, kleinen Molchen oder Fröschen und anderen wirbellosen Tieren.
Wenn sich zwei finden…
Im Februar und März beginnt die Balz der Eisvögel, es kommt zur Balzfütterung. Das Männchen bringt dem Weibchen kleine Fische, welche es mit zitternden Flügeln entgegennimmt. Hat sich ein Paar gefunden, lebt es meistens in einer monogamen Brutehe und hat normalerweise zwei Jahresbruten, manchmal auch drei.
Eisvögel sind Höhlenbrüter. Für ihre Bruthöhle bevorzugen sie unbewachsene Steilwände, die aus festem Sand oder Lehm bestehen. Männchen und Weibchen graben abwechselnd mit ihren langen Schnäbeln einen schmalen Gang mit einem Durchmesser von ca. 5 cm und einer Länge 50 bis 100 cm, je nach Beschaffenheit des Bodens. Am Ende befindet sich die Nistkammer, die etwa 10 x 15 cm groß ist.
Ist die Höhle fertig, dauert es nicht lange bis es zur Paarung kommt und das erste Ei abgelegt wird. Es muss jedes Ei separat befruchtet werden. Erst wenn alle 5-7 Eier gelegt sind, beginnt das Brüten. Auch für die Aufzucht sind beide zuständig. Während der eine Partner für die Nahrung sorgt, ist der andere Partner für das Hudern zuständig. Anfangs dienen Insekten als Nahrung, später sind es kleine Fische. Etwa 25 Tage nach dem Schlüpfen verlassen die Jungen aus eigenem Antrieb die Höhlen in einem Abstand von ein paar Minuten oder Stunden und suchen einen sicheren Platz wo sie noch ein paar Tage von den Eltern gefüttert werden. Nun wird es Zeit für den Nachwuchs selbständig auf Nahrungssuche zu gehen und sie werden aus dem Gebiet vertrieben.
Sich mit der Art beschäftigen
Möchtest du Eisvögel in der Natur beobachten oder fotografieren, bist du klar im Vorteil, wenn du über seine Vorlieben informiert bist. Sie sind überall dort zu finden, wo klare, stehende oder leicht fließende Gewässer mit ausreichend kleinen Fischen sind. Aber dennoch bekommt man sie, trotz ihrem farbenprächtigen Gefieder, selten zu Gesicht, sie haben dich schon längst erspäht, bevor du sie überhaupt zu sehen bekommst.
Unverwechselbar ist sein auffälliger „Ziiiiiii-Pfiff“, hat man sich ihn einmal eingeprägt, hat man ein eindeutiges Indiz für die Anwesenheit eines Eisvogels.
Doris Schwarz liebt die Tier- und Wildlifefotografie. Sie ist besonders viel in heimischen Gefilden unterwegs, die Traun rund um Linz sowie der Neusiedler See sind ihre bevorzugten Fotoreviere.
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