Interview mit Christian Wappl

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Christian Wappl stand uns für einige Fragen über seine Fotografie und den VTNÖ zur Verfügung.

 

 

 

 

 

 

 

Nachdem du in allen Bereichen der Naturfotografie tätig bist, würde mich interessieren, welcher Bereich fasziniert dich besonders?

Ich würde drei Gebiete hervorheben, die mir gleichermaßen gut gefallen: Weitwinkelmakro-, Unterwasser-, und Drohnenfotografie. Allen drei ist gemein, dass sie ungewöhnliche Perspektiven zeigen bzw. Einblicke in Welten bieten, die uns sonst oft verwehrt bleiben.

 

 

 

Was oder wer hat deine Fotografie in den letzten Jahren besonders beeinflusst?

Anfangs wurde mein Bildstil vor allem durch den Austausch mit meinen langjährigen Freunden Bernhard Schubert und Chris Kaula, sowie durch das Betrachten von Wettbewerbssiegern, geformt. In den letzten Jahren versuche ich aber, weniger Bilder von anderen anzuschauen und mich auf das eigene Experimentieren mit Perspektive und Technik zu konzentrieren.

 

 

 

Gibt es für dich fotografische Vorbilder?

An erster Stelle steht für mich Jasper Doest. Seine Fähigkeit, auch aus den banalsten Szenen geniale Bilder zu machen ist für mich unübertroffen.

 

Bist du ein Fotograf der Bilder plant oder der auf sich zukommen lässt, was die Natur dir anbietet?

Wenn ich losziehe, habe ich meist sehr konkrete Vorstellungen, was ich fotografieren möchte, aber oft kommt es dann doch völlig anders.

 

 

 

 

Bist du meist alleine unterwegs oder mit Kollegen?

Ich bin etwa ¾ der Zeit alleine unterwegs und genieße es dabei, ganz in die Natur einzutauchen.

 

Nachdem du schon viele Länder bereist hast und viel gesehen hast – wo war es für dich bisher fotografisch am schönsten?

Der südostasiatische Regenwald ist für mich das Highlight meiner Reisen, denn er beherbergt viele meiner Lieblingstiergruppen wie Warane, Hornvögel und Grubenottern.

 

Fotografierst du meist mit Stativ oder frei Hand?

 

Ich fotografiere immer schon lieber frei Hand, und mit fortschreitender Technik wie besseren Stabilisatoren und lichtempfindlicheren Sensoren hat sich diese Vorliebe nur noch weiter gefestigt. Auf Reisen ist zwar immer ein Stativ für Langzeitbelichtungen dabei, aber meist kommt es nur eine Handvoll Male pro Reise zum Einsatz.

 

 

Welche Tageszeit bevorzugst du und wann ist für dich der ideale Zeitpunkt um vor Ort zu sein?

Morgens empfinde ich einen gewissen Zeitdruck, da das Licht ab einem gewissen Zeitpunkt rapide schlechter wird. Ich bevorzuge den späten Nachmittag, da mir dann genug Zeit bleibt mich nach Motiven umzuschauen und das Licht mit fortschreitender Stunde immer besser wird. Besonders im tropischen Regenwald schätze ich es auch, nach Sonnenuntergang noch im Dunkeln weiter zu fotografieren.

 

 

 

 

 

Hast du fotografische Pläne für die Zukunft, die du uns mitteilen möchtest ?

Ich habe aktuell ein Projekt in Planung, allerdings liegt es letztlich nicht an mir, ob es zustande kommt oder nicht. Daher möchte ich an dieser Stelle noch nichts darüber erzählen.

 

 

Auf welche deiner nationalen und internationalen Auszeichnungen bist du besonders stolz und warum?

Meine Top 3 sind meine Platzierung beim Wildlife Photographer of the Year 2018, der Kategoriesieg beim GDT Europäischen Naturfotografen des Jahres 2018, sowie das VTNÖ Bild des Jahres 2020.

 

 

Nachdem du seit Jahren erfolgreich bist – was wäre dein wichtigster Hinweis für ein erfolgreiches Wettbewerbsbild?

Es lohnt sich, flexibel zu bleiben. Man sollte sich nicht zu sehr auf ein bestimmtes Motiv versteifen, außer natürlich man arbeitet an einer spezifischen Serie. Einige meiner am höchsten ausgezeichneten Bilder entstanden völlig spontan, mit Motiven, an die ich bei der Planung überhaupt nicht gedacht habe.

 

 

 

 

Fragen zum Verein:

Du kennst den VTNÖ nun schon seit ca. 8 Jahren – was gefällt dir am Verein?

Der Verein ist eine gute Möglichkeit, Kontakte innerhalb der Naturfotoszene in Österreich zu knüpfen, und die ethischen Richtlinien zur Naturfotografie halte ich besonders für Anfänger für wertvoll. Ich schätze auch die attraktiven Vergünstigungen bei Kooperationspartnern.

Was könnte im VTNÖ besser werden?

Vielleicht könnte man engere Partnerschaften mit Naturschutzprojekten in Österreich knüpfen, von denen beide Seiten profitieren würden.

 

 

Alle Fotos wurden von Christian Wappl gemacht und sind urheberrechtlich geschützt.

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