Interview mit Daniel Erni

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Der Liechtensteiner Daniel Erni wohnt in der Schweiz. Sein bevorzugtes fotografisches Gebiet sind die Alpen mit all seinen tierischen Bewohnern.

 

 

 

 

 

 

 

 

Daniel Erni, du kommst ursprünglich aus Liechtenstein und bist langjähriges Mitglieder der „Schweizer Naturfotografen“ (NFS). Wie kam es, dass du dich auch um eine Mitgliedschaft beim VTNÖ bemüht hast?

 

Ich bin Liechtensteiner und wohne zusammen mit meiner Frau Tamara in Igis/Schweiz. Die Mitgliedschaft beim VTNÖ war für mich eine „Herzensangelegenheit“. Denn seit dem Gründungstreffen in Ruggell, welches Tamara und ich organisiert haben, ließen wir kein Treffen VTNÖ/NFS aus. Aus diesen Treffen sind Freundschaften entstanden, welche bis heute andauern. Bei diesen gemeinsamen Anlässen begeisterte mich die Vielfältigkeit sowie die hohe Qualität der Bildern von den Mitgliedern.

 

 

Du bist vor allem viel in den Alpen unterwegs. Magst du uns ein bisschen genauer darüber erzählen? Was sind auf diesen Fototouren deine Lieblingsmotive?

 

Ein Thema, welches mich über die letzten 20 Jahre begleitete, war die jährliche Hirschbrunft im Wallis mit meinem Freund Hugo. Jedes Jahr ziehen wir im Herbst gemeinsam zur Hirschbruft los. Dabei fasziniert mich das Anpirschen. Denn ein Fehler und es ist für diesen Tag gelaufen. Meine 20-jährige Erfahrung in der Hirschbrunft: Gehe nie in ein Gebiet, wenn du den Wind im Rücken hast und die Hirsche vor dir sind. Da nützt die beste Anpirschung nichts. Denn die Hirsche entfernen sich immer weiter vom Fotografen. Ist die Situation wie oben erwähnt, gibt es für mich nur eines: sofortiger Abbruch und Verlassen des Hirschgebietes! Die Begattung (Sprung) findet Ende September Anfangs Oktober statt und da sollten die Hirsche so wenig wie möglich gestört werden. Pirscht man sich perfekt zu den Hirschen an, gelingen Bilder unter 20 Meter Distanz. Da schlägt mein Herz höher und der Puls geht etwas nach oben. Denn es röhrt auf diese Distanz ganz schön ordentlich.

 

Hirsch - Blick

 

 

Welches Motiv reizt dich besonders oder auch gerade, weil du es noch nicht vor der Linse hattest?

 

Mein Traumbild habe ich in den 20 Jahren noch nicht hingekriegt. Das ist auch gut so, somit steht jedes Jahr wieder eine neue Herausforderung, das absolut perfekte Bild nach Hause zu bringen. Es braucht sehr viel Geduld und ruhiges Sitzleder bei dieser Art von Fotografie. Einige Tage kommt man ohne Bilder nach Hause, jedoch nie mit einem leeren Herzen. Als meine Frau mich das erste Mal begleitete, sagte ich ihr gegen 14 Uhr: „Möchtest Du noch etwas essen oder trinken oder auf die Toilette gehen? Dann ist jetzt der richtige Zeitpunkt!“

Sobald wir vorrücken, ist es nicht mehr möglich, da heißt es absolut ruhig dasitzen und die Ohren spitzen. Es war unglaublich, denn nach einer Stunde lief zehn Meter unter uns ein prächtiger Hirsch mit heraushängender Zunge vorbei und beachtete uns keines Blickes.

 

 

 

Erinnerst du dich an eine ganz besondere Situation während einer Fototour, die dir noch lange in Erinnerung bleiben wird?

 

Die Fotografie vor unserer Haustüre finde ich die Schönste. Denn unsere Alpen haben so Vieles zu bieten. Ein großes Dankeschön an meinen Freund Hugo, welcher mich mitnahm und mich in die Faszination Tiere im Wallis/Goms einfuchste. Weitere gemeinsame Projekte waren: Gämse, Birkhühner, Vipern, Füchse, Bargeier, Smaragdeidechsen, Füchse Wasseramseln und Vieles mehr. Unser wohl schönstes gemeinsames Erlebnis: Ein Luchs kam überraschend bis fünf Meter vor unser Tarnnetz, setzte sich hin und beäugte uns intensiv. Wir zwei atmeten kaum noch, dieses Funkeln in den Augen dieser wunderschönen Katze werde ich nie vergessen. Nach kurzer Zeit stand der Luchs wieder auf und verabschiedete sich sehr gemütlich von uns. Erst da konnte ich das erste Bild von ihm machen, da wir die Kameras davor in die falsche Richtung aufgestellt hatten und eine Bewegung der Kameras war nicht möglich, ohne den Luchs zu verscheuchen. Somit war es ein wundervoller Moment, welcher immer in unseren Herzen bleiben wird.

 

 

Du bist auch außerhalb der Schweiz immer wieder fotografisch unterwegs? Wohin hat es dich bisher getrieben?

 

Meine Fotoreisen in den vergangenen Jahren waren: Goms / Berner Alpen und Voralpen / Jura und Neuenburgersee / Ungarn und Neusiedlersee / Petite Camargue / Italien / viele Treffen mit den Naturfotografen NFS und VTNÖ / Fernreisen: Spitzbergen / Botswana / Tansania / Dolomiten / Island / Finnland / Polen / Argentinien

 

 

 

Alle Fotos wurden von Daniel Erni gemacht und sind urheberrechtlich geschützt.

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