Interview mit Dominik Pfaffenbichler

with 2 Kommentare

 

 

 

Dominik Pfaffenbichler beschäftigt sich vorrangig mit der Tier- und Wildlifefotografie und bringt dafür viel Zeit auf.

 

 

 

 

 

 

 

Dominik Pfaffenbichler, die Tier- und Wildlifefotografie ist dein bevorzugtes Genre. Wie bist du zur Tierfotografie gekommen?

 

Weil es für mich sehr vieles kombiniert, dass ich gerne mache, und eine große Herausforderung ist. Ich muss die Location kennen, das Wetter mit einplanen, und im richtigen Moment dort sein. Bei Tierfotografie kann eigentlich alles richtig geplant und durchdacht sein, und trotzdem kommt der Erfolg nicht, das Zielmotiv ist vielleicht nicht vor Ort oder lässt sich nicht blicken. Manchmal nervt das, ich glaube aber eigentlich, dass die unglaubliche Komplexität mich erst magisch anzog, und ein gelungenes Foto dann umso mehr wert ist.

 

(c) Dominik Pfaffenbichler

 

Gab es schon einmal risikoreiche oder gar gefährliche Situationen beim Fotografieren?

 

Wichtig ist mir jedenfalls, dass es für die Tiere nicht gefährlich wird. Das Tierwohl muss immer an 1. Stelle stehen. Kein Motiv ist es wert, das Tier zu stressen, oder sogar in Gefahr zu bringen. Mit mir selbst bin ich da deutlich weniger vorsichtig. Und wenn ich ein spannendes Motiv sehe, oder eine Idee habe, dann neige ich dazu, alles um mich herum zu vergessen. Das heißt dann schon mal, angeregnet zu werden, im Winter zu lange im Schnee zu liegen, und mit richtig kalten Zehen heimzukommen, auszurutschen und ins Wasser zu fallen (der Angler hat damals einfach nur zugeschaut und gelacht, statt mich vor den rutschigen Steinen zu warnen). Gefährlich ist es auch regelmäßig für meinen Rücken, der zu viel Ausrüstung auch auf langen Bergtouren tragen darf. Außerdem lass ich zu regelmäßig meine Ausrüstung fallen, tatsächlich ist mir einmal die Kamera ohne angebrachtem Objektiv mit Sensor voran in den Sand gefallen, das hat dann eine Zeit ganz schön geknirscht beim Auslösen.

 

 

Was zeichnet für dich ein gelungenes Tier- bzw. Wildlifefoto aus? Wo liegen die Herausforderungen?

 

Am glücklichsten bin ich, wenn ich eine Vorstellung, eine Idee, ein ästhetisches Konzept, das ich schon lange im Kopf habe, umsetzen kann. Wo die einzelnen Komponenten des Bildes dann perfekt zusammenspielen. Ein Sonnenaufgang zum Beispiel, an einer tollen Location, mit malerischen Farben, Bodennebel, Reflexion im Wasser und dann noch das perfekte Motiv, in der perfekten Entfernung, dass sich langsam und gemütlich durchs Zielbild bewegt. Eigentlich ist das Bild selbst aber gar nicht das wichtigste für mich, sondern die Erfahrung, die Natur, das Draußen sein, und vor allem auch das Wissen, dass ich keinen zusätzlichen Stress verursacht habe, mich das Tier am besten gar nicht bemerkt hat oder zumindest nicht nervös wurde, und völlig ungezwungen den Tagesablauf weiterverfolgt. Das ist für mich ein perfekter Tag draußen. Wenn dann noch ein gutes Bild rausschaut, sag ich natürlich auch nicht nein dazu.

 

 

Welches Motiv reizt dich besonders oder auch gerade, weil du es noch nicht vor der Linse hattest?

 

Natürlich habe ich spezielle Motive, die mich reizen, sie vor die Linse zu bekommen. Aber tatsächlich fokussiere ich mich im Moment stark auf die Tiere vor der Haustür und in der näheren Umgebung. Dafür versuche ich den künstlerischen Aspekt zu betonen, Häufige Motive neu zu inszenieren, und vielleicht einen neuen Blickwinkel zu schaffen. Bewegungsunschärfe, Gegenlicht, Weitwinkel, Licht und Schatten, unterschiedliche Jahreszeiten, Doppelbelichtung,… es gibt so viele Möglichkeiten, sich kreativ auszuleben. Die Beispielbilder zeigen glaube ich ganz gut, was ich damit meine

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(c) Dominik Pfaffenbichler

 

Du bist fotografisch sehr viel in Österreich unterwegs? Treibt es dich manchmal auch ins Ausland um zu fotografieren?

 

Klar zieht es mich auch in die Ferne, die Bucket list ist wohl endlos lange. Ich habe zwar insgesamt schon mehr als drei Jahre im Ausland gelebt, aber das war alles noch bevor ich meine erste Kamera bekommen habe, leider. Da gibt es jetzt natürlich einiges zum Nachholen. Dieses Jahr geht es mal fix nach Italien und Slowenien, mal schaun was sonst noch kommt. Aber auch in Österreich kann ich toll fotografieren, und mir liebgewonnene Tiere, in immer neuer Art und Weise, ablichten. Die Möglichkeiten sind quasi grenzenlos, die Motivation auch.

 

 

Alle Fotos wurden von Dominik Pfaffenbichler gemacht und sind urheberrechtlich geschützt.

 

 

2 Responses

  1. Daniel Erni
    | Antworten

    Hallo miteinander
    Ihr macht es wirklich toll! Demnächst werdet Ihr mein Ansuchen als Mitglied von VTNÖ erhalten.
    Lieber Gruss aus Liechtenstein
    Dani

  2. Sonja Jordan
    | Antworten

    Hallo Dani!
    Vielen Dank! 🙂 Wir freuen uns auf dein Ansuchen! 🙂
    Viele Grüße, Sonja

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