Herbert Hödl bringt eine langjährige fotografische Erfahrung mit sich. Zu seinem bevorzugten Genre hat sich die Wildtier- und Vogelfotografie entwickelt.
Herbert Hödl, du fotografierst bereits seit mehr als drei Jahrzehnten und hattest deine Bilder im eigenen Labor auch selbst entwickelt. Magst du uns ein bisschen darüber erzählen?
Ja, ich fotografiere seit ca. 1980, zu Beginn auf Negativfilm, dann Dias und dann sehr viel SW. Grund für SW war, dass ich die Verarbeitung im eigenen Labor gemacht habe und ich damit nicht von Fremdentwicklern abhängig war. Von der technischen Seite habe ich Kleinbild, meist aber Mittelformat benutzt. Zwei Jahre habe ich mich auch mit einer 4 x 5 Inch Kamera beschäftigt, das war mir dann aber doch zu aufwändig. Aktuell habe ich mir vorgenommen, dass ich zumindest einen SW Film pro Jahr in eine meiner alten Kameras spanne und ich dann die Negative selbst ausarbeite und sie dann digitalisiere. Printzeit im SW Labor ist definitiv seit mehr als 10 Jahren vorbei.
Die Vogel- und Wildlifefotografie ist dein großes Steckenpferd. Hast du Tipps für Fotografen, die sich in der Wildlifefotografie weiterentwickeln möchten?
Zur Zeit ist ein großes Steckenpferd die Vogel- und Wildlifefotografie in unserer näheren Gegend und da meine ich einen Umkreis von 100 km. Besonders angetan haben es mir Actionfotos und das ist sicher eine sehr schwierige Herausforderung und da gibt es natürlich auch viel zum Löschen. Ein gutes Flugfoto, bei dem Licht und Hintergrund passen, finde ich einfach beeindruckend. Jedem, der sich an Wildlifefotografie heranwagen will, kann ich empfehlen vor allem Geduld mitzubringen und bei der Gestaltung immer auf Augenhöhe des Tieres zu sein. Also immer schauen, dass man mit der Kamera eine möglichst tiefe Positionen einnimmt. Ein Bild knapp über der Wasseroberfläche aufgenommen, finde ich einfach viel spannender, ist aber natürlich nicht immer bequem umzusetzen.
Gibt es ein ganz spezielles Foto für dich? Eine Art „Lieblingsfoto“, weil du dich an ein bestimmtes Erlebnis erinnerst oder viel Zeit und Mühe in die Vorbereitungen und Recherchen gesteckt hast.
Betreffend Lieblingsfoto kann ich nur sagen, dass es da einige gibt. Im Vorjahr fällt mir da ein, habe ich mich an im Flug trinkenden Schwalben versucht und da sind mir einige Bilder gelungen, mit denen ich schon sehr zufrieden bin.
Herbert Hödl, hast du Vorbilder oder Fotografen, die dich inspirieren?
Fotografenvorbilder gibt es weniger im Bereich der Wildlifefotografie, ich bewundere aber sehr gerne Bilder von anderen Fotografen. Begeistern kann ich mich für Fotografien von Newton, Bresson, McCurry, Ritts, Lindbergh und solchen „Größen“. Also keine Tierfotografen, im Bereich Tierfotografie haben es mir bei einem Ausstellungsbesuch die SW-Bilder von Nick Brandt angetan.
Wenn es nicht die Tierfotografie ist, mit der du dich am liebsten beschäftigst, mit welchen anderen Motiven setzt du dich noch auseinander?
Wenn ich keine Tierfotos mache, ist eines meiner Steckenpferde die Sportfotografie. Das Thema beschäftigt mich auch schon seit meiner Jugend, in einer Zeit in der ich noch keine schnellen Kameras, keine langen Brennweiten und keinen Autofokus hatte bzw. gab. Da ist es heute natürlich viel leichter zu guten Bildern zu kommen. Auf der anderen Seite gibt es heute halt auch eine Überflutung von hervorragenden Bildern und damit wurde es nicht leichter zu einem nach heutigen Maßstäben überdurchschnittlichen Foto zu kommen.
Herbert Hödl, was könnte ein angehender Fotograf von dir lernen?
Wichtig ist es einen Blick für das richtige Licht (z.B. hartes Licht zu vermeiden) und die richtige Perspektive zu bekommen.
Alle Fotos wurden von Herbert Hödl gemacht und sind urheberrechtlich geschützt.

Schon als Kind habe ich meine Freizeit am liebsten draußen verbracht! Die Begeisterung zur Natur, zum Abenteuer und zum Reisen ist für mich von sehr großer Bedeutung, ebenso die Liebe zur Fotografie. Berichte und Fotos gibt es auf meiner Homepage zu sehen.
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