Interview mit Sven Herdt

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Sven Herdt ist sehr gerne in seiner Heimat, dem Bayerischen Alpenvorland, unterwegs! Die weite Welt außerhalb seiner Heimat erkundet er auf Reisen ebenfalls sehr gerne um sich vor allem der Landschafts-, als auch der Wildlifefotografie zu widmen.

 

 

Auf welche Themenbereiche der Naturfotografie hast du dich spezialisiert und was inspiriert dich hierbei?

 

Die Landschaftsfotografie ist wohl mein Steckenpferd. Meinen Schwerpunkt habe ich dabei in den Ländern des Nordens oder unseren heimischen Alpen. Doch auch Wildlife finde ich super spannend und hin und wieder gehe ich sogar auf die Suche nach Makromotiven, wie Frühjahrsblühern etc. Doch fotografiere ich wirklich nichts was nicht mit Naturfotografie zu tun hat (nur mein Sohn ist eine Ausnahme).

Die Landschaftsfotografie finde ich dabei einfach entschleunigend. Man verbringt viel Zeit vor Ort und kann die Natur richtig in sich aufsaugen. Es ist keine hektische Art der Fotografie. Im Gegenteil, durch den Einsatz von Filtern und Stativ wird man geerdet und kommt zur Ruhe (solange man nicht auf den letzten Drücker zum Sonnenuntergang kommt). Danach ist man mit nur einem gelungenen Foto glücklich. Ebenfalls finde ich es sehr schön, da man durch die Fotografie an Orte kommt, und dies zu Uhrzeiten, welche man sonst nie erleben würde. Warum sollte ich sonst um 4:00 Uhr aufstehen um bei Sonnenaufgang im Moor zu stehen?! Natürlich wäre das auch ohne Kamera ein Erlebnis, aber ich denke die Landschaftsfotografie ist dabei ein großer Motivator.

 

Moor

Was war dein erfolgreichstes Foto und wie entstand es?

 

Puhh… eine wirklich schwere Frage. Was ist ein erfolgreiches Foto? Vielleicht ein Foto, das in Wettbewerben gewinnt oder mir gefällt? Ich persönlich mag ja meistens andere Bilder von mir noch lieber, die bei vielen Leuten nicht so ankommen… Trotzdem würde ich sagen es ist „Cold Water“. Ein Bild das mir nach Jahren noch immer gut gefällt und unter anderem auch beim VTNÖ Wettbewerb, sowie anderen Wettbewerben, den ersten Platz machte.

 

Bruarfoss

 

Es zeigt den Bruarfoss auf Island. An diesen Platz zieht es mich häufig während meiner Reisen. Früher war der Wasserfall kaum bekannt und selten Menschen vor Ort. Aber noch immer kommen nur wenige Touristen hier vorbei, und dass, obwohl er in der Mitte des bekannten „Golden Circle“ liegt. Eines Tages genoss ich wieder die Energie des Wasserfalls. Dieses Mal passte auch fotografisch alles für ein gelungenes Foto. Mir gefielen die dunkle Wolkenstimmung und das schräge Licht, welches hin und wieder eine Lücke fand. Ich ging für das Foto barfuß in das kalte Wasser um einen speziellen Blick zu bekommen. Das Stativ positioniert und die Filter richtig gedreht, wurde die Kamera eingestellt. Die Füße stachen richtig vom kalten Wasser. Doch ich denke, es hat sich wirklich gelohnt.

 

Sven Herdt, was möchtest du mit deinen Bildern vermitteln?

 

Ich versuche die Schönheit unseres Planeten zu zeigen. Welche Naturwunder es gibt und was man alles sehen kann, wenn man sich nur an der frischen Luft bewegt. Gerne würde ich auch mit meinen Fotos mehr für Umweltschutz machen. Doch bin ich nach etlichen Jahren noch immer nicht genau dahintergekommen, wie man das so richtig macht. Wenn jemand also einen Tipp für mich hat, nur raus damit!

 

 

Welchen Rat würdest du anderen FotografInnen geben, bessere Fotos in deinem Themenbereich zu machen?

 

Da hätte ich einige mehr auf Lager als nur einen Rat… aber ich denke das Wichtigste ist Zeit. Nehmt euch viel Zeit an Plätzen und besucht sie nicht nur für ein schnelles Foto. Egal in welcher Sparte der Naturfotografie, der Faktor Zeit ist immer enorm wichtig. Zuerst einmal muss man eine Landschaft kennen lernen und bewusst betrachten. Viele machen den Fehler und kommen an einen schönen Platz, stellen das Stativ auf und los geht’s… Nein, geht herum schaut euch die Gegend an, genießt und sucht schöne Standpunkte. Danach ist natürlich das Licht wichtig. Auch das benötigt oft Zeit und häufig reicht nicht nur ein Besuch für ein gutes Foto. Daher sollte man stets Orte fotografieren, die man auch gerne besucht und man Zeit verbringen möchte.

 

 

 

Welche Projekte bzw. Vorhaben stehen in deiner Zukunft an, Sven Herdt?

 

Nun ja, 2021 ist ja bisher schwer zu planen. Die Lofoten im Januar sind nun erst einmal abgesagt. Mal sehen ob ich im Februar nach Island reisen darf. Ansonsten wären 2021 einige Workshops geplant, wie z.B. Toskana, Finnland, Teneriffa, Slowenien, Island, Costa Rica, Dolomiten und andere Alpenregionen. Vielleicht geht es auch nach Namibia mit etwas Glück. Ich war auch 2020 sehr flexibel mit meinen Zielen und fotografierte da wo es gerade möglich war. Doch habe ich mir gerade ein Splitboard gekauft und werde daher im Winter auch trotz Einschränkungen meinen Spaß vor der Haustüre in den Alpen haben

 

 

Alle Fotos wurden von Sven Herdt gemacht und sind urheberrechtlich geschützt.

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