Anfang des Jahres 2018 verschlug es mich für drei Wochen nach Australien. Begleitet von meiner Kamera durfte ich in die raue Wildnis des Outbacks eintauchen. Bereits während der Planungsphase haben mich die verschiedenen Kängurus in ihren Bann gezogen. Zu meiner Freude entpuppte sich diese Reise zu einem wahren Abenteuer.


Die Vorfreude auf die Kängurus
Als ich mich entschloss den fünften Kontinent zu bereisen, war meine Vorfreude riesig. Ich war schier überwältigt ob der unglaublichen Artenvielfalt, welche ich durch meine Recherchen im Vorfeld in Erfahrung brachte. Dass es alleine von den Kängurus über 50 verschiedene Arten gibt, hätte ich zuvor nicht geglaubt. Ganz besonders faszinierten mich dabei die Wallabys, Fels- sowie die Riesenkängurus. Trotz all meinen Vorbereitungen war es unterm Strich doch eine Reise ins Ungewisse. Eine Frage drängte sich dabei immer wieder auf: „Schaffe ich es wirklich die Tiere auf eigene Faust ausfindig zu machen?“.
Eine Reise ins Ungewisse
Ich war richtig erleichtert, als ich – nach mehr als 22 Stunden Reisezeit – endlich australischen Boden unter meinen Füßen hatte. Das eigentliche Abenteuer begann, als ich meinen gemieteten Geländecamper entgegennahm. Mit diesem Gefährt zog es mich dann endlich in Richtung des Outbacks vom Territorium von South Australia. Schon nach kurzer Zeit war ich ziemlich dankbar, auf solch einen robusten Geländecamper vertrauen zu dürfen. Denn die Straßen und Wege im Hinterland waren alles andere als leicht zu befahren. Je näher ich meinem Ziel kam, desto ruppiger wurde der Untergrund. Es ging nicht nur über Stock und Stein, sondern auch durch einen Fluss. Der Ausblick war unglaublich. Unendlich wirkende Weiten und praktisch keine Anzeichen von menschlicher Zivilisation. Natur durch und durch. Einfach herrlich.
Die ersten Spuren von Kängurus erblickte ich leider am Straßenrand. Es handelte sich um die Überreste von Verkehrsopfern. Ein trauriger Anblick mit dem man leider des Öfteren konfrontiert wird. Tagsüber sind die Tiere wegen der hohen Temperaturen kaum anzutreffen. Dafür sind sie zur Dämmerung und des Nächtens umso aktiver. Aus diesem Grund wird auch empfohlen, nicht in der Nacht mit dem Auto zu fahren.
Unterwegs im Lebensraum der Kängurus
Die Spannung vor der ersten Fotosession im Lebensraum der Kängurus war riesig. Es war noch sehr früh, wobei bereits die ersten Sonnenstrahlen den Morgen erleuchteten. Viele Gedanken schossen mir durch den Kopf. Würde es denn wirklich mit dem Fotografieren klappen? Mein Herz pochte immer stärker, je heller es wurde. Die Kamera war bereit um loszulegen. Dann wurde es ernst. Keine 30 Meter von mir entfernt rührte sich etwas in den Büschen. Und dann sprangen sie hervor. Es waren mehrere Tiere, vermutlich eine Familie. Sie ließen sich durch meine Anwesenheit nicht stören. Mit einer sichtbaren Gelassenheit suchten sie den trockenen Boden nach etwas Essbarem ab. Kängurus sind bekanntlich Pflanzenfresser und ernähren sich – je nach Unterart – von Gräsern, Blättern und anderen Pflanzenteilen. Er war eine großartige erste Begegnung.
Die verschieden Arten von Kängurus
Bei meiner ersten Begegnung mit den springenden Beuteltieren handelte es sich um Westliche Graue Riesenkängurus. Sie sind eher in ebenen Lagen anzutreffen. Dort teilen sie sich häufig den Lebensraum mit den Roten Riesenkängurus. Die roten Riesen zählen zu den größten aller Känguruarten und fühlen sich in den Wüsten des Outbacks am wohlsten. Etwas später begegnete ich auch den wesentlich kleineren Derbywallabys, die sich eher im Dickicht aufhalten. Auch das seltener anzutreffende Gelbfuß-Felskänguru sprang mir vor die Linse. Wie der Name schon sagt, sind sie in gebirgsähnlichen Felsregionen heimisch. In den hügeligen Gebieten fand ich ebenfalls das Bergkänguru, auch Euro genannt, vor.

Unterm Strich war es eine traumhaft schöne Reise, die mir sicher mein ganzes Leben lang in Erinnerung bleiben wird. Ich hoffe, dass es nicht meine letzte Reise nach Australien war.

Schon als Kind war ich begeistert von unserer Natur und ihrer Artenvielfalt. Mittlerweile widme ich mich schon seit mehreren Jahren der Wildlife-Fotografie und veranstalte dazu Fotoworkshops.
Schreibe einen Kommentar