Mit einem Makroobjektiv taucht man in eine faszinierende Welt ein, die dem bloßen Auge meist verborgen bleibt. Makrofotografie ermöglicht es, selbst kleinste Details zum Leben zu erwecken – Details, die wir im Alltag oft übersehen. Die meisten Makroobjektive bieten einen Abbildungsmaßstab von 1:1, was bedeutet, dass das Motiv in seiner tatsächlichen Größe auf dem Sensor der Kamera abgebildet wird. Doch es gibt auch Objektive mit noch höherem Vergrößerungsfaktor, die es erlauben, winzige Objekte in beeindruckendem Maßstab darzustellen. Je größer der Maßstab, desto geringer wird allerdings die Schärfentiefe – ein Umstand, der die Gestaltung anspruchsvoller macht, aber auch kreative Möglichkeiten eröffnet.
Meine Art der Makrofotografie
Ich persönlich nutze ein Makroobjektiv mit einem 1:1 Maßstab, schöpfe jedoch die Naheinstellgrenze selten voll aus. Oft lasse ich das Hauptmotiv kleiner erscheinen, um der Komposition mehr Raum und Tiefe zu geben. Mein Ziel ist es, in meinen Makroaufnahmen eine verträumte, beinahe märchenhafte Atmosphäre zu schaffen. Perfekte Schärfe von vorne bis hinten ist für mich nicht das Wichtigste – ich spiele lieber mit Unschärfen, mit Licht und Schatten, und liebe es, Flares im Hintergrund oder weiche, verschwommene Strukturen einzufangen. Natürlich gelingen diese Aufnahmen nicht immer auf Anhieb. Oft verbringe ich viel Zeit damit, das perfekte Motiv zu finden oder die richtige Lichtsituation abzuwarten.
Am liebsten fotografiere ich Schmetterlinge. Ihre filigranen Flügel und die zarten Muster faszinieren mich immer wieder aufs Neue. Doch auch Libellen und andere Insekten begeistern mich sehr. In letzter Zeit hat sich mein Interesse jedoch immer mehr auf Pflanzen verlagert. Frühblüher, wilde Orchideen oder Pilze im Herbst haben einen ganz besonderen Reiz für mich. Hier kann ich meiner Kreativität freien Lauf lassen und mich in der Bildgestaltung verlieren. Jeder Pilz, jede Blume bietet eine neue Möglichkeit, die Welt im Kleinen zu erkunden und dabei magische Momente einzufangen.
Makrofotografie ist für mich mehr als nur eine Technik – es ist eine Art, die Welt zu sehen. Durch den Sucher der Kamera entdecke ich Dinge, die man sonst leicht übersieht, und jedes Foto eröffnet eine neue, faszinierende Perspektive.
One Response
Gailberger Günther
Ein toller Beitrag Anton! Deine Aufnahmen und deine Ausarbeitung tragen deine ganz eigene Handschrift und sind meist schon aus der Masse aller anderen auszumachen. Ich mag deinen Stil! LG, Günther