Rückblick Naturpark Sölktäler, 27. – 29. Juni 2025

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Es war einmal eine Gruppe unerschrockener Wander- und Fotofreunde, besser bekannt als VTNÖ (Verein Tapferer Naturfreund*innen Österreichs… oder so ähnlich), die sich mutig in die wilden, mystischen Tiefen des Naturparks Sölktäler begaben. Dort, wo Kühe mehr Recht auf Wegbenützung haben als Menschen und der Handyempfang selten ist. Das Ziel: interessante Wanderungen, spannende Makrogebiete, neue Bekanntschaften und mindestens ein Gipfelbussi. Der Gegner: Das Wetter. Und der Wind.

 

 

Der Auftakt war eine Wanderung am Freitagvormittag durch die Strubschlucht mit den wunderbaren Marmorgesteinen des Sölkbaches. Herfried Marek, der das Regionaltreffen leitete, führte eine kleine Gruppe in die Strubschlucht hinab. Die weglose Schlucht erforderte die Verwendung von Wathosen und gute Trittsicherheit, schon der steile Abstieg durch den Wald bei regnerischem Wetter war eine kleine Herausforderung.

 

 

 

 

 

Andere Mitglieder waren ebenfalls schon in den Sölktälern unterwegs und erkundeten die Gegend auf eigene Faust. Abends gab es das erste gemütliche Zusammentreffen in einem Gasthof in St. Nikolai.

 

Dort, wo selbst der Nebel keine Chance gegen unsere gute Laune hatte

 

 

Am Samstag hatte Herfried eine Wanderung zu den drei Kaltenbachseen geplant. Der Wettergott hatte jedoch offenbar beschlossen, uns mit seinem kompletten Nebel-Vorrat zu beglücken. Der Wind tat sein Übriges und machte es noch ein bisschen ungemütlicher. Die Sicht betrug nur wenige Meter – ideal, um den Vordermann zu verlieren oder mit einer faul am Weg herumliegenden Kuhherde zu kollidieren.

 

 

 

Die Stimmung war jedoch hervorragend! Vor allem auch, weil Herfried versuchte uns aufzumuntern, als wir nach etwa 150 Höhenmeter zum unteren Kaltenbachsee gelangten. Also vielleicht war da ja irgendwo Wasser oder sogar ein kompletter See, aber niemand wusste es genau. Wir sahen nämlich … nichts…!

 

Weiter gings, denn „vielleicht reißt der Nebel ja auf“, so Herfrieds aufbauenden Worte. Nachdem wir endlich den mittleren Kaltenbachsee erreicht und durchgeschnauft hatten, schaute es dann tatsächlich auch etwas besser aus. Zumindest immer wieder für ein paar Sekunden zwischendurch, wenn sich die Nebelschwaden kurz lichteten. Mitunter ergab dies aber ein paar gute Stimmungen und die Kameras wurden gezückt. Der obere Kaltenbachsee durfte nicht fehlen und es folgte ein steiler Anstieg zum nächsten Ziel. Der Wind wehte uns nach wie vor ziemlich stark um die Ohren, lange hielten wir es hier heroben nicht aus und stiegen langsam wieder ab.

 

 

 

 

 

 

Zurück im Tal war klar: Kein Wetter der Welt kann VTNÖler*innen aufhalten. Denn wer einmal mit Freunden im Nebel lacht, dem sind auch Wolken wurscht! Und es kam dann die Belohnung in Form der Winkleralm, einem urigen Hüttentraum mitten im Grünen, wo das Leben noch einfach und das Essen noch deftig ist. Dort gab es eine Spezialität, die die Hüttenwirtin frisch für uns anfertigte: Steirerkas-Krapfen! Für alle, die das nicht kennen: Knusprig gebackene Teigfladen („Krapfen“), gefüllt mit würzigem Steirerkäs und Sauerkraut mit Bohnen – also Liebe in Fett gebacken!

 

 

 

Traumhafter Naturpark Sölktäler

 

 

Wahre VTNÖler*innen lassen sich vom Wetter nicht entmutigen. Am nächsten Tag folgte die nächste Bergtour, die Besteigung des Hornfeldspitz. Die Beine waren bei manchen von uns noch müde vom Vortag und das Frühstück (möglicherweise) ein bisschen zu ausgiebig, doch die Motivation für die wieder knapp 500 Höhenmeter war zurück! Diesmal hatte der Wettergott etwas bessere Laune. Auch wenn der Wind weiterhin sein Allerbestes gab, der Nebel war verschwunden und die Sonne lachte vom Himmel. Wir kämpften uns tapfer Meter um Meter höher in Richtung Gipfel. Und dann: Gipfelglück! Es bot sich ein 360°-Fernblick, der besser nicht sein hätte könnte: Alpenpanorama deluxe! Der Triumph wurde gefeiert, als hätten wir gerade den Mount Everest bestiegen und ein Eintrag ins Gipfelbuch durfte natürlich nicht fehlen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die verbrauchten Kraftreserven wurden bei einem gemütlichen Mittagessen wiederaufgefüllt, bei dem sich alle Fotogruppen wieder trafen und den Nachmittag und das Regionaltreffen gemeinsam ausklingen ließen.

 

 

Erfolgreiche Makrotouren im Naturpark Sölktäler

 

 

Während ein Teil der Truppe in den zwei Tagen auf den Bergen unterwegs war, hat die „Makrofraktion“ die Almwiesen genauer betrachtet.

Dort konnten Karin und Gerhard neben unzähligen Pflanzen des Fuchs’ Knabenkraut auch das Große Zweiblatt und Höswurz finden und fotografieren. Besonders groß war die Freude über einige Exemplare des Herz-Zweiblatt, auch wenn die Hochblüte schon vorüber war. Nach einem Hinweis von Herfried inspizierten die beiden am Sonntagvormittag noch eine Moorwiese und freuten sich über die herrliche Wollgrasblüte mit Fuchs’ Knabenkraut. Ein besonderes Highlight war dort dann auch der Fund vom Rundblättrigen Sonnentau, der dann auch ausgiebig fotografiert wurde.

 

 

 

 

Das Fazit des Wochenendes: Fotografisch war auch bei diesem Treffen für jeden etwas dabei! Und: Man braucht kein gutes Wetter für gute Laune, keine Sicht für Freundschaft, und kein WiFi für legendäre Geschichten. Nur eine Regenjacke (oder einen Regen(gleit)schirm), gute Schuhe (oder zumindest Gummistiefel) und Leute, mit denen man selbst bei Nebel den Durchblick behält!

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