Rückblick Regionaltreffen Donau-Auen

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Das diesjährige Regionaltreffen im Nationalpark Donau-Auen war grundsätzlich nicht von den besten Wettervorhersagen begleitet. Ein Blick auf die Großwetterlage des ersten Maiwochenendes dieses Jahres ließ wenig Trockenes erwarten. Und eigentlich die perfekte Voraussetzung, den wildwuchernden „Wasser-Wald“ in seinem ureigensten Element zu erleben. Aber letztendlich kam dann doch alles ganz anders

Wanderung im Nationalpark

 

 

Donau-Auen

 

 

Freitag Vormittag fanden sich bereits fünf Teilnehmer:innen in Haslau an der Donau ein, um nach einer kurzen Abstimmung einem der wildesten Abschnitte des Nationalparks einen fotografischen Besuch abzustatten. Vormals von einer breiten Forststraße erschlossen, zeigte sich nun, nach knapp drei Jahrzehnten „Natur Natur sein lassen“, welch unbändige Regenerationskraft in Landschaften steckt, die man aus der menschlichen Nutzung herausnimmt und wieder sich selbst zu überlassen bereit ist. Anfangs führte noch ein schmaler Steig inmitten eines Blütenmeers von Bärlauch und weiteren Frühjahrsblühern in die Au hinein. Doch je tiefer wir vordrangen, umso mehr gewann man den Eindruck, eher am Oberlauf des Orinoco unterwegs zu sein, als gerade mal 20 Kilometer von der Wiener Stadtgrenze entfernt. Aber immerhin – anstelle der vermeintlichen Pekaris konnten wir zumindest eine Rotte Schwarzwild am Ufer eines Seitenarms erspähen. Nach abenteuerlichen Überquerungen so mancher – glücklicherweise nicht allzu tiefer – Wasserläufe gelangten wir letztlich wieder zurück in die Zivilisation in Form des Donau-begleitenden Treppelweges. Müde, aber voller fantastischer Eindrücke und mit einer Vorstellung davon, wie die Auwälder entlang der Donau VOR den großen Regulierungsmaßnahmen des 19. Jahrhunderts und der Kraftwerksbauten der vergangenen Jahrzehnte wohl ausgesehen haben mögen!

 

 

Vortrag zur Entstehungsgeschichte des Nationalparks

 

Am Abend fanden sich dann noch die restlichen Teilnehmer:innen – insgesamt 12 an der Zahl – im Hotel Marc Aurel in Petronell/Carnuntum ein. In der gelösten abendlichen Stimmung – und bei ausgezeichnetem Essen – wechselten sich alsbald die Themen ab und schon um 20:00 Uhr trafen wir uns zum nächsten Programmpunkt: ein Vortrag im Haus des Nationalpark-Instituts des Naturhistorischen Museums Wien. Wieder einmal zog Prof. Bernd Lötsch, der erst unlängst seinen 80sten Geburtstag feierte und es sich nicht nehmen ließ, per Zug nach Petronell zu reisen, um uns seine immer noch rhetorisch brillanten und authentischen Reflexionen zur Entstehungsgeschichte des Nationalparks Donau-Auen zu vermitteln. Das wohl umwelthistorisch bedeutsamste Zeugnis zivilen Ungehorsams gegenüber dem Staat – die Besetzung der Stopfenreuther und Hainburger Auen im Winter 1984/85 wurde durch ihn aus der Sicht eines Hauptakteurs wiedergegeben und faszinierte auch knapp 40 Jahre danach noch immer durch die unvergleichliche Dramatik jener Dezembertage!

Bootstour auf der Donau

 

Am nächsten Morgen wurde unser Festhalten an den Plänen zur Bootsfahrt mit einem überaus feinen Wetter belohnt, und so konnten wir nicht nur eine fantastische Fahrt auf der frei fließenden Donau erleben, sondern auch in verträumten Altarm-Abschnitten der Faszination dieser so urtümlichen Auenlandschaft erliegen! Am Himmel kreisende Seeadler in Stopfenreuth waren dabei nur das sprichwörtliche Tüpfelchen auf dem „i“. Nach einem kurzen Abstecher in die Marchmündung ging dieser eindrucksvolle Tag viel zu rasch zu Ende.

 

Donau-Auen

 

 

 

Es war schön, nach all den Mühen der letzten beiden Jahre wieder das Gefühl von „Normalität“ erleben zu dürfen. Leider wurde zwar aus dem angestrebten gemeinsamen Treffen in den Donau-Auen mit unseren Südtiroler Kolleg:innen auch dieses Jahr nichts, aber wir bleiben hartnäckig dran!!! Der VTNÖ befindet sich auf einem gelungenen Weg, die Kontakte zu unseren befreundeten Verbänden weiter und vor allem dauerhaft zu festigen und wir vom Vorstand werden uns auch weiterhin bemühen, phantastische Natur mit kurzweiligen Regionaltreffen zu einer perfekten Symbiose zu verbinden! Im Herbst in der Schweiz und spätestens im nächsten Jahr mit Südtiroler Mitwirkung.

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