Unterwegs im Untersulzbachtal
Wir, eine kleine Gruppe von leider nur vier, aber dafür umso motivierteren Fotografen, hatten das Privileg, vom 17. bis 20. August 2023 das Wildnisgebiet Sulzbachtäler im Untersulzbachtal des Nationalparks Hohe Tauern in Österreich zu erkunden. Unsere Fototour war geprägt von herrlichstem Wetter, unberührter Wildnis, einer idyllisch gelegenen Selbstversorgerhütte, selbstgekochten Mahlzeiten und der eindrucksvollen Schönheit des Gletschervorfelds des Untersulzbachkeeses.
Das Abenteuer beginnt im Untersulzbachtal
Zunächst ging es mit dem Bus des Nationalparks Hohe Tauern bis zur Abichlalm. Unser „Abenteuer“ begann gleich im Anschluss mit der Herausforderung, alles, was wir für die nächsten Tage benötigten, zu Fuß zu unserem eigentlichen Stützpunkt, der Jagdhütte auf der ehemaligen Aschamalm zu schleppen (inklusive zweier Feuerlöscher 😉). Diese kleine, in herrlichster Lage befindliche Selbstversorgerhütte des Nationalparks war der perfekte Ausgangspunkt für die bevorstehenden Touren.
Entlang aufgelassener Jagdsteige wanderten wir die nächsten beiden Tage im großteils weglosen Gelände zum Gletschervorfeld des Untersulzbachkeeses im Herzen des Wildnisgebietes. Nationalpark Ranger Andreas Baldinger, unser kompetenter und inspirierender Begleiter, erwies sich wiederum als echter Glücksgriff. Sein tiefes Wissen über den Nationalpark und seine Profession als ausgebildeter Bergführer führte uns sicher durch das weglose Gelände. Er zeigte uns die feinsten Plätze in dieser einmaligen Naturlandschaft und half uns dabei, die besten Fotomotive zu finden.
Untersulzbachkees
Die Höhepunkte dieser Tage waren zweifellos die eindrucksvollen Momente am Gletschervorfeld. Hier offenbarte sich die immer noch majestätische Schönheit des Gletschers und die zugleich dramatischen Veränderungen der Landschaft durch das schmelzende Eis. Schroffe Grate, glaziale Formenschätze, ein reißender Gletscherbach und bunt blühende Pioniervegetation boten dabei unzählige Fotomotive
Trotz der körperlichen Anstrengungen waren wir allesamt von dieser Erfahrung begeistert. Sie ermöglichte uns, die Natur in ihrer reinsten Form zu erleben – echte Wildnis eben – und eine Landschaft zu genießen, die nicht etwa im fernen Kanada oder in Skandinavien zu finden ist, sondern gleichsam „nebenan“.
Unsere Abende in der Hütte waren geprägt vom gemeinsamen Kochen und dem gemütlichen, kurzweiligen Austausch untereinander. Unsere Reise im Wildnisgebiet Sulzbachtäler wird zweifellos noch lange in unseren Erinnerungen bleiben. Es wäre schön, wenn solche Regionaltreffen auch in Zukunft zustande kommen könnten und die Verbindung zwischen dem VTNÖ und den österreichischen Nationalparks weiter stärken.
Martin Hartmann ist Nationalpark-Mitarbeiter, Leiter der Fotoschule Gesäuse, und Präsident des VTNÖ. Sein Wohn- und Arbeitsort ist von den Gesäusebergen umgeben und seine Leidenschaft für Naturfotografie führte ihn auf zahlreichen Reisen in die schönsten Naturschutzgebiete weltweit.
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