Ein Urlaub 2013 führte meine Frau und mich in die südlichste Region des italienischen Festlandes, nach Kalabrien. Bei einer Bootstour zur Insel Stromboli hatten wir unsere erste Berührung mit einem aktiven Vulkan. Vom Boot aus konnten wir den Ausbruch erleben und waren davon begeistert. Viele Stirnlampen am Berg deuteten darauf hin, dass man den Vulkan besteigen kann. Wir wollten das so schnell wie möglich selbst erleben. Damals entstand die Idee für die Trilogie der Vulkane. Doch es sollte vier Jahre dauern, bis wir dieses Vorhaben in die Tat umsetzen konnten.
Im Jahr 2017 führte uns eine Reise nach Sizilien und danach auf die Äolischen Inseln. Eines der Ziele der Reise war, die Vulkane Ätna, Vulcano und Stromboli zu besteigen.
Der Ätna
Doch leider war der Ätna zu dieser Zeit so aktiv, dass an eine Besteigung nicht zu denken war. Bei einer geführten Tour kamen wir dem Berg aber trotzdem sehr nahe und konnten das Ausmaß der vielen Ausbrüche der letzten Jahrhunderte begutachten.
Da der Ätna ein ständig aktiver Vulkan ist, kommt es auch immer wieder zu Ausbrüchen. Einer der längsten im 21. Jahrhundert fand zwischen dem 17. Juli und dem 9. August 2001 statt. Dabei wurde die Bergstation der Seilbahn zerstört, ein Restaurant mit Souvenirläden konnte nur durch den Bau eines Erdwalles gerettet werden. Am 9. August endete die Aktivität des Ätna. Etwa 21 Millionen Kubikmeter Lava und 20 Millionen Kubikmeter pyroklastisches Material wurden in den knapp 24 Tagen des Ausbruchs ausgeworfen (Quelle: Wikipedia)
2. Station Trilogie der Vulkane – Insel Vulcano
Die nächste Station auf unserer Reise war der Gran Cratere auf der Insel Vulcano. Die Insel gehört zu dem Archipel der Liparischen oder Äolischen Inseln im Tyrrhenischen Meer. Vulcano ist die drittgrößte der Inseln mit einer Entfernung von rund 20 Kilometer zur Nordküste Siziliens und etwa 900 Einwohnern.
Der Vulkan ragt 391m aus dem Meer heraus und ist immer noch aktiv. Der letzte große Ausbruch fand am 3.8.1888 statt.
Die Besteigung des Vulkanes ist auf einfachen Wegen möglich. Die Anreise von unserer Unterkunft war da schon abenteuerlicher. Mit geliehenen Fahrrädern machten wir uns um 4 Uhr Früh auf den Weg. Der Zustand der Fahrräder war eindeutig nicht straßentauglich, das haben wir aber erst nach den ersten gefahrenen Metern bemerkt. An ein Umtauschen war um diese Uhrzeit natürlich nicht mehr zu denken. Also ging es mit lockerem Lenker, Sitz und beunruhigenden Bremsen weiter. Funktioniert hat wenigstens das Licht, aber das kam von unseren eigenen Stirnlampen.
Die Räder haben wir am Fuße des Vulkanes abgestellt und sind zu Fuß weiter. Oben am Krater angekommen, hoffte ich auf aufgehende Wolken, da die Wolkendecke bei unserer Anfahrt noch geschlossen war. Und tatsächlich hatten wir Glück und eine wunderbare Stimmung hat sich ergeben.
Beim Aufbau der Kamera solltest du jedoch die Windrichtung beachten. Der aus den Fumarolen austretende Schwefel stinkt nicht nur, er sticht auch in der Nase und führt zu Husten. Dafür bieten diese Kristallstrukturen aber ein großartiges Fotomotiv.
Lipari
Nachdem wir Vulcano wieder verlassen hatten, verbrachten wir ein paar Tage am Strand auf der Insel Lipari. Und hier hatte ich das Glück, frühmorgens ein besonderes Schauspiel zu beobachten – der erste Regen seit mehreren Monaten. Die Leute kamen aus ihren Häuser oder schauten vom Balkon runter. Ich habe noch nie so viele Leute mit einem Lachen im Gesicht bei Regen gesehen.
Stromboli – Abschluss der Trilogie der Vulkane
Unser eigentliches Hauptziel der Reise war der Stromboli. Die Besteigung des Vulkanes ist seit 2003 nur mit einem Guide erlaubt. Der Vulkan ist 926m hoch und der Aufstieg dauert ca. 2,5 Stunden.
Die Insel Stromboli besteht aus zwei Ortschaften mit insgesamt 570 Einwohnern. Der Insel vorgelagert ist ein kleiner unbewohnter Fels, der Strombolicchio, auf dem sich ein Leuchtturm befindet. Der Strombolicchio ist der feste, beständige Kern eines früheren Vulkans.
Start der Tour war gegen 17 Uhr. Gemeinsam mit ca. 10 Personen machten wir uns auf den Weg. Der Weg ist einfach zu gehen, aber die 900 Höhenmeter sind bei der Hitze natürlich eine Herausforderung.
Nach zwei Stunden voller Freude und Anspannung bei so einem Ereignis hautnah dabei sein zu können, folgte wieder der Abstieg. Dieser führt über ein Aschefeld und ist ähnlich wie in Tiefschnee zu gehen. Nach etwa 75 Minuten bist du wieder unten angelangt.
Im Juli 2019 kam es zu einer sehr schweren Eruption, die auch ein Menschenleben gekostet hat. Seither darf der Stromboli nicht mehr bestiegen werden. Wie lange diese Sperre dauert, kann im Moment noch nicht vorausgesagt werden.
Alle Fotos sind urheberrechtlich geschützt: © Andreas Durchner
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In der Natur zu sein war mir schon immer wichtig. Die Kamera ist dabei seit 2010 mein ständiger Begleiter. Gerade in turbulenten Zeiten ist die Fotografie für mich ein Ruhepol. Nach meiner Ausbildung bei der Prager Fotoschule habe ich begonnen, Workshops zu geben. Mittlerweile hatte ich auch schon ein paar Ausstellungen.
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