Wildnis und Wasser im Nationalpark Hohe Tauern – Osttirol

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279 Bäche, über 500 Seen und derzeit noch mehrere hundert Gletscher, die etwa 10 % der Nationalparkfläche einnehmen – Wasser, sei es nun flüssig oder gefroren, formt den Nationalpark Hohe Tauern. Dieser erste und größte Nationalpark ist ein Schutzgebiet, in welchem alpine Ökosysteme ungestört erhalten geblieben sind. Ich hatte 2021 die Gelegenheit, den Osttiroler Teil mit meiner Kamera zu erkunden und die wilden Wasser des Nationalparks mit all ihren unterschiedlichen Gesichtern festzuhalten.

 

(c) Nadine Schmalzer
(c) Nadine Schmalzer

 

Im ewigen Eis: hoch über dem Virgental (Hohe Tauern)

 

 

Die vermutlich fragilsten Formen, die Wasser annehmen kann, sind Eis und Schnee. Man denke nur an die Vergänglichkeit einer einzelnen Schneeflocke. Am Rande eines Gletscherfelds hatte ich dennoch nur einen Gedanken: „ewiges Eis“.

 

Der Klimawandel zeigt uns aber, dass das, was für die Schneeflocke im Kleinen gilt, auch auf die Gletscher unseres Planeten zutrifft: Steigt die Temperatur und wird der Druck zu groß, verschwinden beide. Ich durfte die Schönheit der Gletscher am Schlatenkees fotografisch festhalten und hoffe, dass auch noch viele Generationen nach mir diese Möglichkeit haben.

 

 

 

 

Am wilden Fluss: entlang der Isel

 

Die Isel ist einer der wenigen großen Alpenflüsse, die noch frei und unbeirrt von Staumauern fließen dürfen. Sie entspringt direkt aus dem Umbalkees und durchfließt dann als wilder Gletscherfluss das Umbaltal.

 

Dort war ich einige Tage unterwegs und habe die Isel zuerst als einen beinahe unwirklich blauschimmernden Bach von ihrer ruhigeren Seite, nach heftigen Regenfällen dann auch von ihrer reißenden Seite kennengelernt.

 

 

Die Isel fließt durch eine Schneehöhle.
Die Isel fließt durch eine Schneehöhle.

 

 

 

Vor allem die Umbalfälle bieten ein atemberaubendes Naturschauspiel. Die Isel führt als Gletscherfluss im Hochsommer die größten Wassermengen, die Kraft des Wasser zeigt sich an den Wasserfällen besonders deutlich.

 

 

 

 

Über dem Nebelmeer in den Hohen Tauern

 

Nachdem ich die gefühlt steilste Forststraße Österreichs überwunden hatte, durfte ich zwei Nächte auf der Mitteldorfer Alm verbringen, einer der wahrscheinlich schönsten Almen, die im Nationalpark zu finden ist. Weitere 1.000 Höhenmeter über der Alm liegt die Badener Hütte, mein nächstes Ziel. Dort durfte ich ein Phänomen festhalten, welches jedes Fotografenherz höherschlagen lässt: ein Nebelmeer zu Sonnenaufgang.

 

 

Schönheit
Das erste Licht erleuchtet die Hochgebirgslandschaft Osttirols.

 

 

Auch das ist eine Spielart des Wassers, welche die Bergwelt des Nationalparks noch atemberaubender wirken lässt.

 

 

überm Nebelmeer
Sonnenaufgang, ein Nebelmeer im Tal. Blick auf die Schobergruppe.

 

 

Der See ist das Ziel: unterwegs in der Schobergruppe

 

Entlang des Debantbachs, immer weiter hinein in die Schobergruppe, bis ich irgendwann vor der Lienzer Hütte stand – der letzten Etappe meiner Tour durch die Hohen Tauern. Die Landschaft ist geprägt von zahllosen Gipfeln, großteils um die 3.000 m hoch und auch im Sommer schneebedeckt, welche eine Vielzahl an Gebirgsseen umrahmen.

 

Einer dieser Seen ist der Salzplattensee: In ihm spiegelt sich der beeindruckende Glödis und die mit Gras bewachsenen Ufer bieten sich als gemütlicher Rastplatz an.

 

 

 

Nach zwei Wochen im Nationalpark war mir klar: Ich habe erst einen Bruchteil der Naturschönheiten gesehen und die wilden Wasser der Hohe Tauern haben noch so viele unbekannte Gesichter. Deshalb bin ich von einem völlig überzeugt: Osttirol, du siehst mich und meine Kamera wieder!

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