Meine Frau sagt immer zu mir: “Der Yellowstone National Park ist unser Happy Place.” Und sie hat recht. Dieser Ort ist für viele Menschen etwas Besonderes und ich bin mir sicher, der Yellowstone wird auch für weitere Naturfotografen und Outdoor-Fans ein “Happy Place” sein. Schon während unseres ersten Besuches hatte uns diese Gegend, aufgrund ihrer atemberaubenden Natur und Wildnis, in den Bann gezogen.
Das “Größere Yellowstone Ökosystem” bietet eine Fläche von ca. 89.300 km² in den Bundesstaaten Wyoming, Montana und Idaho. Der Yellowstone Nationalpark nimmt dabei eine Fläche von 8.983 km² ein, der südlich gelegene Grand Teton Nationalpark bietet eine Fläche von 1.254 km². Beide Parks sind von mehreren National Forests umgeben und sind über den John D. RockefellerJr. Memorial Parkway miteinander verbunden. Der Yellowstone Nationalpark liegt durchschnittlich auf 2.440 m Seehöhe, hat mit dem 3.466 m hohen Eagle Peak seine höchste Erhebung und mit dem Yellowstone Lake (2.357 m) den höchsten Bergsee Nordamerikas. Mit seinen 4.199 m ist sicher der Grand Teton im gleichnamigen Nationalpark einer der imposantesten Berge der Region.
Kalte Temperaturen im Yellowstone
Es ist Mitte Oktober. Wir befinden uns im Nordosten, knapp außerhalb des Yellowstone Parks. Wir packen gerade unsere restliche Ausrüstung zusammen. Das Kameraequipment liegt seit 45 Minuten zum Angleichen im Auto. Wir trinken noch schnell eine Tasse Kaffee, ich enteise die Scheiben des Autos und wir fahren in Richtung Park. Das Display des Autos zeigt Minus 10 Grad, die ganze Gegend ist mit einem Eissaum überzogen. Es dürfte in der Nacht auch ein wenig geschneit haben. Es wirkt ein bisschen wie in einem Winter Wonderland und es dämmert gerade. Wir fahren nach einem längeren Waldstück auf eine Lichtung zu. Tags zuvor haben wir uns bereits das Plätzchen näher angeschaut, da es sehr “elchig” wirkte. Wir bleiben im Auto sitzen und lassen die Scheiben herunter um etwas zu hören. Es ist bitterkalt.
Wir und zwei komplett mit Frost überzogene Bisonbullen sind die einzigen Anwesenden. Nach wenigen Minuten hören wir plötzlich ein dumpfes Röhren aus dem nahen Wald. Ich denke mir, das muss ein Elchbulle sein. Ich nehme meine Kamera samt Stativ und steige langsam und leise aus. Danach begebe ich mich zu einem Waldrand um etwas Sichtschutz zu haben. Das Röhren wird immer lauter und kommt näher. Mein Puls überschlägt sich. Und wirklich, ein riesiger Elchbulle kommt röhrend aus dem Wald heraus. Ob er mich wohl wahrnimmt? Es ist noch immer sehr dunkel un die ersten Sonnenstrahlen berühren gerade einmal ringsum die Bergspitzen.
Ich beginne zu fotografieren. Der Elch ist doch deutlich entfernt und die Isowerte schießen in den Himmel. Ok, ich muss noch warten und beobachte weiter den Elchbullen.
Wie so oft in der Naturfotografie kam der Bulle leider nicht in die perfekte Fotodistanz, sondern verschwand nach wenigen Minuten wieder im Wald. Trotzdem war es ein tolles Erlebnis. Diese und viele weitere tolle Geschichten durfte ich in der Yellowstone Region bereits erleben. Ich hoffe es kommen noch weitere hinzu.
Aufgewachsen in der schönen Steiermark kam ich schon sehr früh mit der Natur in Berührung. Diese Leidenschaft ließ mich nie los und so begann ich vor einigen Jahren zu Fotografieren. Mit meinen Bildern will ich den Menschen die Natur und ihre Schönheit ein Stück näher bringen. Auch möchte ich den Betrachter auf den immer wichtigeren Wert des Schutzes der Umwelt sensibilisieren und zu einem achtsameren Umgang mit dieser anregen.
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